51. Müritzman 2020

Ein Bericht von Angi

Das Schwimmen in der Müritz hat bei Tobias und mir die längste Tradition unserer „Freiwasserkarriere“. Angefangen hat das Ganze vor 5 Jahren. Von 2015 bis 2018 sind wir noch die einfache Querung der Müritz geschwommen. Seit 2019 schwimmen wir die doppelte Querung, ausgeschrieben als Müritzman mit 3.8 km.

Doch wir schwimmen die doppelte Distanz nicht nur, weil wir den Hals nicht voll genug bekommen können und die Strecken in unserer Auswahl an sich immer länger werden, sondern weil uns die Massenstarts mit bis zu 1.000 Teilnehmern auf einmal als sehr riskant erscheinen. Leider wird bei vielen Schwimmern die sportliche Fairness nicht sehr großgeschrieben und dann kommt es insbesondere beim Start oder beim Wenden an Bojen, zu einem sehr harten Gerangel um die vorderen Plätze. Tritte gegen den Kopf oder Körper sind im Freiwasser an der Tagesordnung. Dabei kommt es schon mal zu Schrammen oder die Brille wird einem buchstäblich heruntergerissen.

Um das zu vermeiden, starten wir gerne bei Veranstaltungen, wo wir in kleineren Gruppen ins Wasser gehen. Daher fiel unsere Wahl auf das doppelte Durchschwimmen der Müritz, vom Strandbad in Waren rüber zum Campingplatz Ecktannen und zurück zum Freibad. Dort ist die Teilnehmerzahl auf 120 Sportler begrenzt und die Gefahr einen Fuß auf der Nase oder in den Rippen zu haben geringer.

Wie im Vorjahr starteten wir unsere Reise einen Tag zuvor und übernachteten bei Sabrina auf der anderen Seite der Müritz. Das Wetter war so gut, dass wir schon einmal die Füße ins Wasser hielten. Fühlte sich alles gut an für den nächsten Tag. Bei einem leckeren Grillabend ließen wir den Tag ausklingen und sprangen früh ins Bett.

Am nächsten Morgen ging es auf den Weg nach Waren und rein ins Freibad. Auch hier waren Organisation und Hygienevorschriften hervorragend:
In den Startbereich durften nur die Sportler und überall war die Möglichkeit zur Desinfektion. Beim Check-in bekamen wir einen Beutel mit unserer Badekappe, dem Transponder und unserem T- Shirt. Wir suchten uns ein ruhiges Eckchen und trafen unsere letzten Wettkampfvorbereitungen. Noch schnell eine Banane in den Mund geschoben und etwas getrunken, dann durften wir uns schon am Strand versammeln. Dort lauschten wir mit Abstand den Worten des Veranstalters.

Der Start erfolgte dieses Jahr aus dem Wasser, führte weit nach links raus, wieder zurück Richtung Strandbad, um die Boje und dann erst rüber nach Ecktannen und zurück. Vom Gefühl her sind wir weit mehr als 3,8 km geschwommen, aber es war wirklich schön. Trotzdem war das Wasser etwas frisch. Tobias und ich waren natürlich wieder ohne Neo unterwegs, über 90% der Schwimmer mit.

Manchmal wünsche ich mir eine separate Wertung zwischen Schwimmern mit und ohne Neoprenanzug. Der Auftrieb ist doch enorm und somit ein großer Zeitgewinn. Aber solange die Wassertemperatur über 18°C und unter 22°C hat, steht es dem Sportler frei, einen Neo anzuziehen. Unter 18° besteht ein Neo-Pflicht, über 22° gibt es ein Verbot des Tragens.

Vor dem Freibad waren ein paar pickende Algen im Wasser, aber unterwegs war es super klar und ganz angenehm zu schwimmen. Und nach 1:18,30 und 1:23,13 (Tobias) waren wir wieder im Ziel. In meiner AK wurde ich Zweite, Tobias 10. Zwei Starter haben es nicht bis ins Ziel geschafft. Leider wurde auch hier auf eine Siegerehrung verzichtet. Die eingereichten Hygienerichtlinien ließen keine Übergabe von Urkunden und Präsenten zu. Dafür hat man als Sportler Verständnis, auch wenn es schade ist.

Nach dem Wettkampf gönnten wir uns noch ein paar sonnige Tage in Swinemünde. Jana machte noch einen ‚kleinen‘ 180km Abstecher mit dem Rennrad von Berlin bis zu uns und so machten wir zu dritt Swinemünde unsicher. während sie diesmal mit der Bahn zurückfuhr, machten wir einen Umweg über Stettin nach Berlin.

Angi