Ein Bericht von Angi
Das 1. Arendsee OPEN WATER war nicht nur für uns ein neues Event. Zudem hatten wir die Wahl zwischen mehreren Streckenlängen haben, ist nicht immer der Fall. Hier konnten wir wählen zwischen dem 750m langen Jedermannschwimmen, dem 1.900m langen Arendseeschwimmen und dem 3.800 m Langdistanzschwimmen.
Schnell war entschieden, dass ich mich für die 1.900m anmelde, da der Start vom Raddampfer mitten auf dem See erfolgen sollte. Das hatte ich bisher noch nie und daher meine erste Wahl. Tobias kann momentan nicht genug von langen Strecken bekommen und er entschied sich somit für die doppelte Distanz. Nicht die schlechteste Wahl, wie sich im Laufe der Veranstaltung herausstellte.
Da wir am Vortag bereits in der Ostsee unser Vilmschwimmen absolviert hatten, waren wir quasi eingeschwommen.
Der Arendsee liegt in Sachsen-Anhalt in der Nähe der Bundesländergrenze zu Niedersachsen. Wer jetzt denkt, Moment einmal, da waren sie doch gerade vor vier Wochen…. ja, in der Nähe waren wir im Gartower Seeschwimmen.
Der Arendsee liegt in der Altmark und ist in der Nähe von Salzwedel. Dort nächtigten wir auch.
Die Triathlonfüchse Osterburg luden zu der Veranstaltung ein und somit war es nicht verwunderlich, dass ca. 95 % der Sportler auch Triathleten waren. Und was machen Triathleten, bevor sie ins Wasser gehen? Sie ziehen einen Neoprenanzug an. So auch bei dieser Veranstaltung. Das war eine gute Idee, wenn man die Witterungsumstände bedenkt. Aber mein Neo lag daheim in der warmen Wohnung…
Die Ausgabe der Startunterlagen erfolgte ab 10:30 Uhr im Strandbad am See. Pünktlich wie immer waren wir zur Stelle und bekamen unsere Badekappen, rot für die Langdistanz und grün für die Traditionsstrecke. Mit unseren Transpondern für die Zeitnahme ausgestattet versuchten wir ein trockenes Plätzchen zu ergattern. Leider war trotz der unsommerlichen Vorhersagen für die Sportler kein Unterschlupf vorhanden und so suchten wir Schutz unter einem Baum.
Für uns 1.900m Schwimmer war es nicht vorgesehen, dass wir unsere Kleidung mit an Bord nehmen konnten und so schälte ich mich bereits um 11:30 Uhr aus meinen warmen Klamotten und warf mehr als nur einen neidischen Blick auf Tobias im warmen Hoodie. Brav gab ich unter Wehklagen meine Tasche mit allen Sachen in die Obhut der fleißigen Helfer und begab mich barfuß über einen Schotterweg zum Fahrgastschiff, welches in ca. 1 km Entfernung auf seine Fracht wartete. Spätestens jetzt war der Augenblick gekommen, wo ich mir meinen Neo herbeisehnte. Abfahrt des Raddampfers war für 12:30 Uhr geplant, um 12:45 Uhr legte er ab. Fahrt in Schlangenlinien zur anderen Seeseite (der Kapitän hatte zwei kleine Kinder auf der Brücke und jeder durfte mal ans Steuer… toll!). Die Wettkampfeinweisung erfolgte an Bord und der Start war für 13:00 Uhr geplant.
Der Veranstalter wollte, dass wir von Bord gehen, wenn die ersten Schwimmer der Langdistanz bei uns auf dem See nach der Hälfte gewendet hatten. Warum, wird mir immer ein Rätsel bleiben, da man sich dann schnell in die Quere kommt. Aber gut, dann warteten wir halt. In leichter Bekleidung, bei Regen. Um 13:25 Uhr durften wir mit einem gewagten Sprung ins Wasser und 5 Minuten später auch starten. Nach so einigen Freiwasserwettkämpfen möchte ich doch behaupten, dass das Wasser mitten auf dem See gerade mal über eine Temperatur von 16°C verfügte. Mir war kalt. Richtig kalt. Und mir wurde auch nicht warm, die ganze Strecke über nicht. Da holte auch die gute Wasserqualität des Sees keine Pluspunkte mehr bei mir.
Schnell raus aus dem Wasser und …. ja, ein heißer Tee wäre toll gewesen. Stattdessen gab es Wasser. Mit oder ohne Sprudel. Wow, Auswahl. Und ein kaltes Isogetränk. Aber Nachschlag war auch da nicht eingeplant. Nun gut, dann halt abtrocknen und schnell rein in die lange Hose und den Kapuzenpulli. Tobias war kurz nach mir im Ziel und so konnten wir unsere Eindrücke austauschen. Für die 3.800m benötigte Tobias schnelle 01:13,40 und belegte in seiner AK den 5. Platz. Ich konnte dank meiner hohen AK in einer Zeit von 00:37,04 den 2. Platz belegen. Mit unseren Medaillen behängt machten wir uns stolz und zügig auf den Weg zum Auto, wo wir die Heizung auf Maximum hochdrehten und auch erst nach zwei Drittel des Heimweges wieder aufgetaut waren.
Unser Fazit: Ein sehr sauberer See. Bei gutem Wetter auf jeden Fall empfehlenswert.
Final Countdown, denn jetzt waren es nur noch drei Freiwasserwettkämpfe, die dieses Jahr folgen sollten. Wie schnell eine Saison zu Enden kann…
Angi