Chiemsee Langstrecken-Schwimmen 2022

Ein Bericht von Angi

Und schon waren wir beim letzten Freiwasser Event des Sommers.

Dieses Mal reisten wir aus Österreich an. Wir fuhren bei bestem Wetter los und wir alle wollten lieber unsere Zeit am Wörthersee verlängern, als nach Bayern zu fahren. Dort am Chiemsee wütete nämlich gerade starker Regen. Ein Freund von uns wollte eigentlich am Strand in Übersee auf uns warten. Da er aber Angst hatte weggespült zu werden, zog er es vor, unsere gemeinsame Unterkunft aufzusuchen. Dort sammelten wir ihn dann nach unserer Ankunft ein und suchten für uns alle ein gemütliches Plätzchen zum Speisen.

Besagter Freund war mit uns auch schon beim Vilmschwimmen, im Müggelsee und in der Müritz sportlich unterwegs. Daher kanten wir ihn gut genug (und er uns!) und konnten ihn bitten, alle unsere Startunterlagen einzusammeln. Somit blieb uns der Weg am frühen Morgen erspart und wir konnten zumindest in Ruhe frühstücken am Tag des Wettkampfes.

Unsere Gruppe war zwischenzeitlich auf fünf Personen angewachsen und so reisten wir als Kleingruppe am nächsten Vormittag zum Sammelpunkt nach Übersee am Chiemsee. Zu Fuß ging es durch die großen Pfützen vom Vortag zum Schiff, welches uns auf die Fraueninsel brachte. Von der Südspitze der Insel aus ging es dann auf einem fast schnurgeraden Kurs zurück zum Strandbad Übersee.

Gestartet wurde dieses Jahr wieder als große Gruppe. Im Vorjahr wurden immer einzelne Gruppen von ca. 25-30 Sportler nacheinander auf die Strecke geschickt. Geschuldet war dies den Hygienevorschriften der Pandemie. Diesen Luxus gab es diesmal nicht. Aber Tobias und ich hielten uns weit links außen und somit fern von den übermotivierten Neoprenträgern. Unser Start verlief daher minimal ruppig und wir konnten bald darauf gemächlich unsere Bahn ziehen. Heute hieß es ja ‚nur‘ 4,5 km zurückzulegen. Am Vortag am Wörthersee sind wir quasi eingeschwommen.

Da Gelenke und Muskeln noch geschmeidig waren, konnten wir auch mit super Zeiten das Ziel erreichen. Nach genau 1:32,00 konnte Tobias seine Zeit stoppen und ich war mit 1:31,22 dieses Mal eine knappe Nasenlänge vor ihm im Ziel. Wir waren beide sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen und überglücklich, dass das Wetter doch noch gehalten hat. Sonne pur und nur leichter Wind. Ideale Bedingungen fürs Freiwasser.

Eine Siegerehrung mussten wir nicht abwarten und so machten wir uns gleich auf den Weg zur Knastübernachtung in Amberg. Wie schon im Jahr zuvor besuchten wir für eine Nacht das Knast-Hotel Fronfeste. Bevor wir allerdings unsere müden Knochen in sehr komfortable, zum Glück ‚nicht mehr Gefängnisbetten‘ zur Nachtruhe betteten, speisten wir – ebenfalls nicht gefängnistauglich.

Am nächsten Morgen besprachen wir beim Frühstück schon unseren Wettkämpfe fürs die kommende Saison. Auch wenn noch keine Termine feststehen, so gibt es einfach Events, die man immer wieder mitmachen möchte. Teils wegen der Location, teils der Tradition wegen. Im Anschluss ging es nach Berlin, mit nassen Schwimmsachen, guter Laune und Medaillen im Gepäck

Angi