Frauenfahrt 2022

Ein Bericht von Jutta Moldenhauer

Frauenfahrt

Wie schon 2020 und 2021 geplant und wegen Corona verschoben, haben wir es endlich geschafft, die Frauenfahrt 2022 vom 22.04. bis 24.04. zur Demminer Mühle anzutreten.

Demmin ist Kreisstadt im Bezirk Neubrandenburg im Herzen von Mecklenburg-Vorpommern und liegt am Zusammenfluss von Peene, Trebel und Tollense. Die Peene entfließt dem Kummerower See und mündet bei Peenemünde in den Greifswalder Bodden. Die Stadt Demmin gehörte von 1283-1615 zur mittelalterlichen Hanse und trägt seit 1994 mit Stolz den Zusatznamen „Hansestadt“. Die Demminer Achtständer Turmwindmühle wurde 1806 errichtet und war bis 1921 in Betrieb. Ab 1932 hat Sie keine Flügel mehr. Die Mühle steht unter Denkmalschutz. Das Hotel und Restaurant „Demminer Mühle“ steht in direkter Verbindung mit der alten Mühle und wurde 1996 daneben neu errichtet. Das also war diesmal das Ziel unserer Frauenfahrt.

Am 22.04.2022 um 11.00 Uhr starteten wir bei leichtbewölktem Himmel mit unserer Busfahrerin Conny am Helgoländer Ufer/Gerickesteig. Wir waren 27 Frauen. Natürlich haben wir uns diesmal alle besonders herzlich begrüßt. Nach zwei kurzen Pausen kamen wir kurz nach 14.00 Uhr in Demmin an und bekamen unsere Zimmer. Um 15.00 Uhr fuhr Conny  mit uns und einer Stadtführerin schon wieder los. Zur Gedenkstätte am Demminer Hafen. Die Stadt hat bei Kriegsende 1945 besonders schwer gelitten. Aus Angst vor Gräultaten der Feinde kam es zu einem Massensuizid durch Ertränken in der Peene nach anstecken der eigenen Häuser.

Vom Hafen fuhr Conny mit uns zum Marktplatz. Dort steht das Rathaus Demmin, dass nach der Wende 1998 im alten Stil wieder aufgebaut wurde. Gleich nebenan befindet sich die völlig aus Back-und Ziegelstein gemauerte evangelischen Pfarrkirche St. Bartholomaei, die mit Ihrem 95,8m hohen, auch ganz aus Ziegelstein bestehenden, Turm den 2. Weltkrieg überstand und weithin sichtbar ist. Wir konnten mit der Stadtführerin auch das interessante Innere der Kirche besichtigen. Die wurde nach Plänen von Stüler, einem Schüler von Schinkel, erbaut. Eine gründliche Restaurierung, einschließlich der schönen wertvollen Orgel, wurde erst kürzlich beendet. Nach dem Kirchenbesuch schlenderten wir zum Stadtcafe „Kruse“, vorbei an einem alten Pulverturm und Resten der Stadtmauer. Nach der Kaffeepause ging es zurück zum Hotel.

Um 18.30 Uhr  gab es ein exzellentes Abendessen, nämlich Spargelsuppe mit Mandelblättchen, Lammbraten, Hähnchenkeulen, Kroketten, Spätzle, grüne Bohnen mit Speck und hausgemachtem Sanddorneis. Dann war noch genug Zeit zum Schwatzen oder zu einem Abendspaziergang bei Tageslicht.

Am nächsten Tag gab es ab 08.00 Uhr Frühstück mit allem was dazu gehört. Von 10.00-10.50 Uhr fuhr Conny mit uns nach Greifswald und parkte am Hafen vor der historischen Holzklappbrücke. Die wurde 1887 nach holländischem Vorbild gebaut und verbindet die Ortsteile Wieck und Eldena über den Fluß Ryck. Die beiden 13,30 m langen Klappen der Brücke werden mehrmals täglich von Hand geöffnet, alle volle Stunde, aber nicht mittags um 12.00 Uhr. Nach unserer Ankunft in Greifswald kurz vor 11.00 Uhr kam der Reiseführer Herr Bartl, der uns bis 14.00 Uhr durch Greifswald begleitete mit interessanten und humorvollen Ausführungen und Rezitieren von dazu passenden lustigen Gedichten von Heinz Ehrhardt. Er erklärte  uns sogleich noch vom Bus aus Punkt 11.00 Uhr das Öffnen der Klappbrücke. Wir stiegen dann aus und bewunderten im Greifswalder Museumshafen die alten Segelschiffe und schlenderten mal über die die Klappbrücke. Weiter ging es mit dem Bus durch die  Mühlenvorstadt vorbei an einer alten Mühle nach Eldena. Dort steht die Ruine des ehemaligen Zisterzienserkloster, im Jahre 1199 von dänischen Mönchen gegründet und im dreißigjährigen Krieg zerstört. Es ist ein einmaliges, Ehrfurcht einflößendes Ensemble mitten auf der Wiese unter herrlichen alten Baumkronen. Caspar David Friedrich hat die Klosterruine gemalt und sie mit seinem stimmungsvollen Gemälden weltbekannt gemacht. Weiter ging es mit dem Bus zum Pommerschen Landesmuseum. Wir durften das Museums-WC im Keller benutzen inmitten alter Rundbogengewölbe des einstigen Franziskanerklosters. Die Stadtführung führte zum Marktplatz von Greifswald mit schönen altern Giebelhäusern. Die Stadt ist berühmt durch seine 1456 gegründete Universität. Es gibt drei Backsteinkirchen aus dem 13. Jahrhundert.

Den Dom St. Nikolai in der Nähe des Rathauses konnten wir besichtigen. Hinter dem Dom steht ein neuzeitlicher Brunnen mit nackten Bronzefiguren, z.B. einem am Rand knienden Aalfänger mit Aal in der erhobenen Hand und glänzenden Fersen und Po vom Anfassen der Passanten. Wichtige Teile waren nicht zu erkennen. Hier endete unsere Stadtführung und wir konnten bis 16.00 Uhr durch die Stadt schlendern.

Nach Rückkehr in Demmin und einer Ruhepause bis 18.30 Uhr gab es wieder ein gutes Abendessen, nämlich Tomatensuppe, Kassler, Gulasch, Salzkartoffeln, Kroketten, Rotkohl und Yoghurteis mit Erdbeeren. Zur besseren Verdauung folgte der Höhepunkt der Reise, der wilde Weibertanzabend mit Hopsen und Springen, soweit es die alten Knochen noch zuließen. Der junge Musiker brachte sogar die Bedienungen zum Mitzappeln. Es war ein schöner Abend. Gegen 23.00 Uhr war die Party beendet.

Am Sonntag nach dem Frühstück ab 08.00 Uhr und Abfahrt in Demmin gegen 09.40 Uhr waren wir von 10.30-13.30 Uhr noch in Waren an der Müritz mit schönem Spaziergang an der Hafenpromenade und in der Altstadt sowie Fischbrötchenessen am Räucherkahn. In Berlin landeten wir schließlich ohne Stau gegen 16.00 Uhr, nachdem wir uns bei Busfahrerin Conny und Managerin Martina für die schöne Fahrt bedankt haben.

Mit lieben Gruß
Jutta  Moldenhauer