Ein Bericht von Angi
Wenn am Samstag früh um vier Uhr der Wecker klingelt, dann geht es bei Tobias und mir selten in den Urlaub. Wir stehen auf, um uns frühzeitig auf den Weg zu einem Freiwasserwettkampf zu machen.
Diesmal war es das Seeschwimmen im Gartower See. Dieser liegt kurz hinter der Grenze von Sachsen-Anhalt in Niedersachsen, fast 200 km und zweieinhalb Stunden Fahrzeit nördlich von Berlin entfernt. Auch wenn dieses Event zu den Neueren auf unserer Freiwasserliste zählt, so ist die Routine beim Rucksack packen immer die selbe. Badehose/-anzug, gut sichtbare Badekappe, Schwimmbrille, Energie- und Eiweißriegel, Bananen und ausreichend alkoholfreie Getränke, Magnesium, Handtuch, sowie für die lange Fahrt und den kleinen/großen Hunger nach jedem Wettkampf, ein mehr oder weniger großes Stullenpaket. Alles in den Rucksack gepackt, kurz überlegt, was noch fehlen könnte (meistens nichts, da man eher immer zu viel dabei hat) und dann geht es auch schon rein ins Auto/die Bahn oder den Bus.
In diesem Fall sind wir mit dem Auto angereist. Trotz Ferienverkehr und vieler Baustellen ging es flott voran und schon um 8:15 Uhr haben wir unser Ziel erreicht. Somit waren wir gut zwei Stunden vor dem Anmeldezeitpunkt vor Ort und sind noch ein wenig durch die Gegend spaziert. Immer am See entlang und schon einmal das Gewässer erkundend. Was wir dort fanden, erfüllte uns weniger mit Vorfreude, sondern stellte sich uns die Frage, ob wir uns in der ‚Pampe‘ sportlich betätigen wollten. Im Vorfeld war auf der Homepage des Veranstalters auch schon zu lesen, dass der Befall von Blaualgen bereits begonnen hatte, aber die Konzentration noch nicht so hoch sei, als dass diese eine Absage des Events mit sich ziehen würde. Naja, gute Aussichten sind anders, aber wir vertrauten einmal mehr auf die Kontrollen. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit Umziehen und Naschen unserer Wettkampfleckerlis. Nach einer kurzen Einweisung des Kurses und den Startbedingungen (die Männer starteten 5 Minuten vor den Frauen), ging es gut gerüstet zum kleinen Sandstrand.
Auf die Plätze, fertig, los… Das überschaubare Teilnehmerfeld der Männer für die Langstrecke (2,5 km) ist pünktlich um 11 Uhr gestartet, darunter ein motivierter Tobias. Nun mussten wir Frauen noch 5 Minuten warten. Eine gefühlt unendlich lange Zeit bis wir uns ebenfalls ins kalte Nass stürzen durften. Da es sich bei der Strecke nicht um einen Rundkurs handelt, mussten Männer wie Frauen auf entgegenkommende Schwimmer achtgeben. An der dritten Boje wussten wir, dass 1,25 km geschafft sind. Nur noch wenden und zurück. Und das taten wir auch und zwar sehr zügig. Das Wasser war, nennen wir es einmal, undurchsichtig, dass man beim Schwimmen seine eigenen Hände nicht sehen konnte. An manchen Stellen kuschelte man unfreiwillig mit den Seerosen und auf der gesamten Strecke war es sehr oft, sehr lange, sehr kalt. Aber allen Widrigkeiten zum Trotz erreichten wir beide mit schnellen Zeiten das Ziel. Tobias hat mich um ganze 6 Sekunden geschlagen, das schreit nach einer Revanche! 🙂
Noch vor dem Umziehen konnten wir uns am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen und den Algengeschmack mit köstlicher Selter runterspülen. Bei dieser Art von Geselligkeit kommt man mit den anderen Schwimmern immer ins Gespräch und so erfuhren wir von einem Freiwasserwettkampf im nahegelegenen Arendsee. Ein kurzer Blick in den Kalender bestätigte uns, dass wir an dem Tag noch gar nichts sportliches geplant hatten und so beschlossen wir, auch dieses Event in unseren Katalog aufzunehmen.
Nach der anschließenden Siegerehrung machten wir uns erschöpft, trotz der Kürze der Schwimmstrecke, aber voll motiviert für den nächsten Wettkampf auf den Heimweg. Nun haben wir ein Wochenende Pause und dann geht es weiter Richtung Müritz.
Eure Angi