Ein Bericht von Angi
Und schon war es Zeit für unseren zweiten Freiwasser-WK in dieser Saison. Greifswald schwärmt von seinem Boddenschwimmen mit der Aussage ‚Tradition seit 1921‘. Und das zu Recht!
So lange sind Tobias und ich natürlich noch nicht dabei, aber das eine oder andere Boddenschwimmen geht schon auf unsere (Schwimm-) Kappe. So nun auch das 101. Boddenschwimmen in Greifswald durch die Dänische Wiek.
Diesmal hatten wir als PSV Delphin Verstärkung Julia Rost an unserer Seite. So waren wir wieder einmal drei Starter im Namen unseres Vereins.
Tobias und ich haben uns nach Greifswald ‚geneunert‘. Das 9 € Ticket in den drei Sommermonaten haben wir voll ausgenutzt. Allerdings mussten wir dann das eine oder andere Mal sehr früh in einen Regio steigen, um das Ziel pünktlich zu erreichen. Auch dieses Mal war das der Fall. So waren wir lange vor dem Start in Greifswald. Die Zeit nutzten wir nicht nur zum Sightseeing im Hafen, auch konnten wir in Ruhe noch frühstücken. So waren wir gut gestärkt für den Kurs, der uns an dem Tag noch erwarten sollte. Und das wurde ganz schön ruppig.
Als wir einen der drei Busse bestiegen, die uns zum Start auf der anderen Seite nach Ludwigsburg brachten, waren wir noch im guten Glauben, dass uns ruhiges Wasser erwarten würde.
Allerdings schwand die Hoffnung, nachdem wir ausgestiegen waren und einen Blick auf die Bucht warfen. Hohe Wellen mit Schaumkronen ließen nichts Gutes erahnen. Aber was sollten wir machen, irgendwie mussten wir ja rüberkommen. Also alle Vorkehrungen wie immer getroffen (die letzte Banane gegessen, Badekappe und Schwimmbrille geschnappt) und ab zum Strand.
Als die ersten Wellen über unsere Füße rollten, merkten wir, dass es doch recht frisch werden würde. Wir suchten uns abseits der Massen etwas seitlich unseren Platz und warteten fröstelnd auf das Startsignal.
Und dann ging es auch schon los und wir stürzten uns in die Fluten. Die Wellen kamen von vorne und wir mussten uns an den hohen Wellengang erst gewöhnen. Die Sicht war dadurch nicht so prickelnd und dass eine oder andere Tröpfchen Seewasser durften wir auch inhalieren. Aber im Großen und Ganzen kamen wir alle gut durch die raue See. Jule und Tobias waren wesentlich schneller als ich, aber wer weiß, wo ich diesmal noch rumgetrieben bin. Verschwommen hat sich keiner von uns und die Bojen waren groß genug um sich an ihnen orientieren zu können. Es gab also für Trödler wie mich keine Ausrede. Die letzten Meter wurde es auch endlich weniger wellig und als man durchs Ziel durch war und zurückblickte, fragte man sich, wo denn die hohen Wellen waren, durch die man sich gerade gekämpft hatte.
Sicher an Land und trockengelegt, gab es für uns traditionell heißen Tee, Wurstgulasch und Eis. Nachdem unsere Mägen voll und die Schwimmsachen wieder verpackt waren, machten wir uns langsam auf den Heimweg und sagten zu den Organisatoren der DLRG sehr gerne ‚bis zum nächsten Jahr‘!
Jule belegte in ihrer AK W 25 – 35 den 4. Platz in einer Zeit von 58:02 und den 13. Platz in der Gesamtwertung weiblich. Tobias war nur ein paar Sekunden nach Jule im Ziel mit 58:49 und belegte in seiner AK 36 – 46 den 11. Platz und in der Gesamtwertung männlich den 29. Rang. Ich habe mir an dem Tag viel Zeit gelassen und kam erst nach 1:03,16 ins Ziel. Das hieß für mich Platz 21. In der Gesamtwertung weiblich und den 4. Platz in meiner AK 47 – 57.
Als ich endlich durchs Ziel lief, waren die beiden anderen schon lange trocken. Aber toll war natürlich, dass ich mit Applaus und Jubelrufen meiner Vereinskameraden ankam. Vielen Dank dafür.
Der Termin fürs Boddenschwimmen 2023 ist der 08.07. Einfach mal notiert und mitgeschwommen!
Angi