Wenn man schon mal in Bayern ist, kann man auch gleich noch ein zweites Event ran hängen. So fuhren wir am Samstag von Starnberg nach Lindau am Bodensee, wo wir am 30.07. einen weiteren Wettkampf bestritten, die Lindau Seequerung.
Den Vorabend der Veranstaltung verbrachten Tobias und ich mit einem Spaziergang im nahegelegenen Bregenz in Österreich. Nach einigen Kilometern Wanderung deckten wir uns noch mit unserem Abendbrot ein und gingen zurück in unser Nachtquartier in der Jugendherberge.
Am nächsten Morgen schafften wir sogar noch ein Blitzfrühstück, bevor wir uns auf den Fußweg zum Start machten. Wir fanden uns mit den anderen Schwimmern auf dem Gelände des Sportvereins im Strandbad Eichwalde direkt am Bodensee ein.
Nach dem Abholen unserer Startunterlagen suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen und bereiteten uns vor. Der Wind frischte etwas auf und das Wasser zeigte erste Wellen. Aber alles sah sehr harmlos aus.
Zur Wettkampfbesprechung einige Minuten vorm Start versammelten wir uns brav mit den anderen Sportlern am Steg. Wir wurden danach namentlich aufgerufen und passierten die elektronische Fußmatte, damit wir als Starter registriert waren. Das sich dies an dem Tag als sehr sinnvoll erweisen sollte, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Das Wasser war recht frisch, aber wir hatten es uns ja selber ausgesucht. Also gingen wir zügig die Treppe runter und hielten uns brav bis zum Start mit einer Hand an der Leine fest. Nachdem der Schiedsrichter das Startsignal gegeben hatte, versuchten wir den Kampfschwimmern aus dem Weg zu gehen und unsere Position im Wasser zu finden.
Die Wasserpflanzen waren zahlreich und ich hatte nach wenigen Metern eine lange am Knöchel, die sich im Transponder verfangen hatte. Da ich mehrfach erfolglos versucht hatte sie loszuwerden, gab ich ihr den Namen Pflanzi und unterhielt mich mit ihr bis ins Ziel.
Der Wellengang hatte extrem zugenommen und die Wasserpflanzen bildeten ganze Felder. Es war ein sehr schweres Schwimmen und ich hatte nach gut ¾ der Strecke keine Körner mehr in den Armen. Es war der erste Wettkampf, wo ich über eine Aufgabe nachdachte. Besonders beschwerlich war, dass das so nah geglaubte Ziel nicht näherkam. Aber der Kampfgeist war noch nicht ganz tot und so biss ich mich durch und legte auch noch die letzten Meter der insgesamt 2.3 km zurück.
Das Ziel lag auf der Insel Lindau im Römerbad. Der Ausstieg gestaltete sich etwas schwierig durch den steinigen Untergrund und die darauf befindlichen Algen. Ich half noch Klaus Beckmann, langjähriger Kampfrichterobmann des DSV, auf die Beine und wir stolperten gemeinsam durchs Ziel.
Jeder Bezwinger der Lindau Seequerung wurde mit einer Blumenkette empfangen. Diese gesellte sich in meinem Fall zu Pflanzi, die auch bis ins Ziel durchgehalten hatte. Wir wurden schnell mit warmem Tee versorgt. Nach dem Umziehen ging es auf den vorbereiteten Platz, wo für uns je ein kostenfreies Getränk und eine Grillwurst warteten. Dieses hatten wir uns auch redlich verdient. Die anschließende Siegerehrung führte Tobias und mich aufs Treppchen und so schlossen wir stolz mit einer Medaille geehrt unseren Tag auf Lindau mit einem Spaziergang.
Tobias | W45 | 1. Platz | 0:47:40,9 |
Angi | W55 | 3. Platz | 0:53:29,7 |