Norderstedter Langstrecken-Schwimmen 2021

Ein Bericht von Angi

Ist denn schon wieder Wochenende? Ja.
Und schon wieder ein Wettkampf? Nein, zwei!
Okay…

Dieses Mal fuhren wir am Freitag nach Hamburg, damit wir am nächsten Tag zum Norderstedter Langstreckenschwimmen nur noch ca. 30 min zum Start benötigten.

Hamburg ist immer eine Reise wert, auch wenn wir nur einen halben Tag Zeit hatten für einen Stadtbummel. Wir trafen noch eine langjährige Freundin und schon waren die Stunden schnell verflogen.

Zum Glück war der Start am nächsten Tag für uns erst gegen Mittag angesetzt und die Herausgabe der Startunterlagen ab 10:30 Uhr. So konnten wir ausschlafen und nach einer erfrischende Dusche und einem kleinen Proteinfrühstück die Fahrt zum ARRIBA Strandbad antreten.

Dank guter Wegbeschreibung fand Tobias den Weg zum Parkplatz sofort und bei mittlerweile gewohnt leichtem Nieselregen machten wir uns auf einen kurzen Fußweg. Die Anmeldung war nach den Strecken unterteilt. Hier im See des Norderstedter Stadtparks konnten man bei der Onlinebuchung entscheiden, ob man eine Runde (1250m), zwei Runden (2500m und somit meine bevorzugte Strecke) oder vier Runden (5000m, für Tobias wie gemacht) schwimmen wollte.

Mein Start war für 13:45 Uhr vorgesehen und ich hatte vor, wieder an Land zu sein, bevor Tobias um 14:45 Uhr startete.

Um 13:25 Uhr war meine Einweisung. Mir wurde erklärt, wie ich welche Bojen umrunden sollte. Brav hörte ich zu und verspürte eine leichte Aufregung. Da der Wind zugenommen hatte und auch der Regen von weniger auf mehr umschlug, versuchte ich mich mit etwas Erwärmung vor dem Start abzulenken und aufzuwärmen.

Wieder sah ich neben mir nur Pinguine, will heißen: 98% der Teilnehmer waren Triathleten und was haben wir über diese gelernt? Genau, sie schwimmen immer mit Neopren. Eine Mitschwimmerin im Badeanzug meinte kurz vor dem Start zu mir, dass es eigentlich schade ist, dass aus dem Schwimmen in normaler Badebekleidung ein Auflaufen mit Neoanzügen geworden ist. Ich selber finde den Trend auch wirklich erschreckend. Im Wasser sieht man dadurch Sportler, die sich nur anhand des Neoprenanzuges über Wasser halten können. Da bleiben doch die schwimmerischen Fähigkeiten auf der Strecke und es wird ein Schaulaufen der unterschiedlichsten Modelle. Ich habe an dem Tag gelernt, dass es Neos für Süßwasser und welche für Meerwasser gibt. Erfahrungen, ohne die ich ohne weiteres hätte weiterleben können.

Zurück zum Wettkampf. Im Abstand von 5 Sekunden durften wir nacheinander das Wasser stürmen. So gab es kein Gedränge und wir gingen zivilisiert auf die zu absolvierende Strecke. Weg vom Strand, links rum und dann alle Bojen auf der linken Seite passieren. Das heißt, man schwimmt mit der rechten Schulter an den Bojen vorbei im Kreis. Lediglich eine Wendemarke musste mit der linken Schulter passiert werden und dann ging es brav weiter, immer schön im Uhrzeigersinn. Die erste Runde war schnell geschafft, das Wasser kalt, aber erträglich, dafür super sauber. Also auf in die zweite Runde, aufpassen, dass einen keiner überholt und wenn man noch genug Reserven hat, selber noch den einen oder die andere abhängen. Ziel ins Auge gefasst und die letzten Meter gesprintet. Dann war auch dieses Event bewältigt.

Aber da war ja noch was…. ach ja, Tobias war noch nicht gestartet und so konnte ich ihm noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. Während ich mich mit Banane und heißem Tee belohnte, mich über den Besuch von Tobias Familie an der Wettkampfstrecke freute, wurde der Regen immer doller und wir mussten unter allen vorhandenen Schirmen und Regencapes Zuflucht suchen. Ich verschwand kurz unter der Dusche, bevor ich meinen Badeanzug gegen meine warme und vor allem trockene Sportbekleidung tauschte. Zurück an der Strecke suchte ich mehrfach Tobias. Ich konnte ihn sehr gut am Schwimmstil und der von ihm gewählten pinkfarbenen Badekappe erkennen. Zwischendurch schaute ich auf die Auswertung und freute mich über einen dritten Platz in meiner AK mit einer Zeit von 00:51,30. Tobias toppte es noch mit einem zweiten Platz in seiner AK über 5 km in 1:45,14. Damit war der Samstag auch schon fast vorbei und wir machten uns auf den Weg Richtung Wismar.

Ich hatte mich dieses Jahr von Tobias überreden lassen müssen, noch einmal in Wismar anzutreten. Vor zwei Jahren war es kein Schwimmen, sondern eher ein Quallenschubsen in der Ostsee. Da ich das nicht so toll fand, musste sich Tobias schon ein wenig ins Zeug legen, um mich noch einmal nach Wismar zum Schwimmen zu bekommen. Ich nehme euch nichts vorweg, wenn ich verrate: Es folgt ein weiterer Bericht 😉

Eure Angi