Ein Bericht von Angi
Wenn einem der 1. Vorsitzende eine Mail für einen Freiwasserwettkampf schickt, man an dem Termin noch nichts vorhat, dann bleibt nur eine Möglichkeit: Man meldet sich an und plant die Fahrt zum Darsser Ostseeschwimmen um die Seebrücke in Prerow.
Tobias hat uns ein Hotel in Rostock rausgesucht, wodurch wir bereits am Freitag, den 25. Juni losfuhren um den Weg zum Start am nächsten Morgen nicht durch Staus zu gefährdetn. Trotz Ferienstart hatten wir wirklich Glück und kamen ohne Probleme in unserem Zwischenstopp Rostock an.
Um sieben Uhr am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Ostsee. Als wir dort ankamen, liefen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Wir spazierten völlig entspannt auf der Seebrücke und checkten schon einmal die Wasserqualität und den Kurs. Von oben erblickten wir eine Qualle und ein paar größere Fische und waren froh, dass die Ostsee sonst einen sehr ruhigen Eindruck machte. Dass der Eindruck getäuscht hat, stellten wir erst nach dem Start fest.
In unserem Startgeld waren neben einer Badekappe auch noch ein Veranstaltungsshirt inbegriffen. Zur Sicherheit bekamen wir leihweise einen Restube und den Transponder zur Zeitmessung. In unsere Badebekleidung hatten wir uns bereits im Hotel geschmissen, so hieß es nur noch den Restube einstellen, damit er einem beim Schwimmen nicht um die Hüfte rutscht und den Transponder sicher anlegen.
Die Wassertemperatur wurde vor Ort durch die DLRG auf 18°C gemessen. Das Tragen eines Neos war nicht verboten, aber in die Wertung gelangte man nur, wenn man ohne schwamm. Also war Tobias mit seiner Seepferdchenbadehose und ich mit meinem Wettkampfbadeanzug am Start.
Nach einer kurzen Einweisung, gingen wir ca. 15 Minuten vor dem Start runter zum Strand. Rechts von der Seebrücke war die Startlinie. Dafür durften wir einige Minuten vorher in die kühle Ostsee. Dieses Jahr hatte man sich gegen das Reinrennen und für den Start von der ersten Sandbank entschieden. Alle Teilnehmer starteten zeitgleich mit dem Startschuss des Bürgermeisters von Prerow.
Durch den Start von der Sandbank mussten wir nur wenige Meter laufen, bis wir uns in ungefähr knietiefes Wasser werfen konnten um die ersten Schwimmzüge in Richtung offene See zu machen. Hinter der Spitze der Brücke war unsere erste Wendeboje. Auf dem Weg merkten wir bereits, dass die Wellen doch höher waren, als gedacht. Nach dem Passieren der Boje ging es nach links weiter, parallel zum Strand, zur zweiten Wendeboje, ca. 1 km entfernt. Mit dem Wind und den Wellen hatten wir ein wenig zu kämpfen und dachten etwas sehnsüchtig an den spiegelglatten Bodensee vom vorherigen Samstag zurück. Mich trieb es ein wenig zu sehr aufs offene Meer hinaus, aber die DLRG war zahlreich vertreten und so waren wir alle in Sicherheit.
Als wir an der zweiten Boje endlich gewendet haben, war es um einiges leichter, mit der Strömung und den Wellen zur Seebrücke zurückzuschwimmen. Man konnte sogar den Grund sehen und hatte das Gefühl, stehen zu können.
Wir probierten es dennoch nicht aus. Denn auch wenn uns beim Schwimmen selber nicht kalt wurde, so sind 18°C keine Badewannentemperatur und man möchte so zügig wie möglich wieder raus. Noch schnell zur dritten Boje, wenden und Kurs nehmen auf den Strand. Durch das Anfeuern des Publikums war man wirklich beflügelt und konnte auf den letzten Metern noch einmal an Tempo zulegen. Applaus begleitete uns auf dem Weg aus dem Wasser über die Zielmatte.
Die Uhr blieb für Tobias bei 0:48,01 stehen und bei mir bei 0:45,20. Für eine Strecke von ca. 2,1 km auf offener See, waren unsere Zeiten super, wodurch Tobias in seiner Altersklasse den 6. und ich den 5. Platz beim 5. Darßer Ostseeschwimmen belegte. In der Gesamtwertung konnten wir uns über Platz 12 und Platz 9 freuen.
Der Fachwart Schwimmen des Berliner Schwimm-Verbandes Thomas Beyer rief uns auch gleich an. Er hat ein besonderes Verhältnis zur Ostsee und unseren Start mit Interesse verfolgt. So gratulierte er uns als einer der Ersten zu unseren Leistungen.
Mit Salz auf der Haut, unseren neuen T-Shirts und den Medaillen im Gepäck machten wir uns frühzeitig auf den Heimweg, um nicht in den Rückreisestau zu gelangen. Am Samstag ist nämlich immer Bettenwechsel an der See. Nun machen wir ein Wochenende Pause und dann geht es weiter mit dem Jubiläumsschwimmen im Greifswalder Bodden. Diesmal mit Verstärkung aus den Reihen des PSV-Delphin.
Angi
Fotos: Robert Niemeyer