Rostocker Warnowschwimmen 2022

Ein Bericht von Angi

Das Rostocker Warnowschwimmen ist immer etwas Besonderes. Dabei schwimmt man einerseits durch den Hafen und andererseits treffen dort das salzige Wasser der Ostsee und  das Wasser aus der Warnow zusammen. Das Gemisch ist bei unseren Wettkämpfen einzigartig. Wir schwimmen sonst entweder im Meer oder im See, niemals in einer Kombination aus Beidem.

Dieses Jahr gab es beim 20. Warnowschwimmen eine Neuerung bei der Streckenführung. Sonst schwammen wir immer einen Rundkurs. Diesmal ging es mit dem Transfer nach Gehlsdorf. Die Langstrecke betrug 2.5 km quer durch den Rostocker Hafen und zurück zum Stadthafen. Die Wassertemperatur war mit ca. 19-20 Grad angenehm frisch.

Nach dem Ausstieg aus den Bussen war es ein kurzer Fußweg zum Startpunkt. Vor dem Sammelplatz wurden wir über das weitere Vorgehen aufgeklärt. Einmal eingecheckt sollten wir das Gelände nicht mehr verlassen, da man dort schon mit der Zählung der Starter begann. Schließlich möchten die Veranstalter und alle Verantwortlichen, dass am Ende genauso viele Schwimmer das Wasser verlassen, wie zuvor hineingesprungen sind.

In Rostock waren Tobias und ich wieder einmal mit Jon am Start. Obwohl dieser ein erfahrener Schwimmer ist, konnte er seine Aufregung einmal mehr nicht verbergen. Zwei alte Hasen wie Tobias und mich bringt allerdings so eine Kurzstrecke nicht mehr aus der Ruhe. Einige Minuten vor dem Start begaben wir uns auf den Ponton und glitten langsam oder zügig durch einen Sprung ins Wasser.

Ich hatte mich weiter links eingeordnet, die Jungs versteckten sich weiter hinten auf der rechten Seite. So sind wir nicht im Dreierteam gestartet.

Als der Start los ging schwammen wir im Pulk von der Ostsee weg Richtung Warnow. Nach nur wenigen Metern zog sich das Feld auseinander und man konnte gut und frei schwimmen. Wenn man alleine seine Strecke zurücklegt, dann muss man keine Angst haben, dass man einen Ellenbogen auf die Nase bekommt oder sich einen Tritt in die Seite einfängt. So alleine konnte man außerdem die Aussicht auf die im Hafen befindlichen Segelyachten genießen.

Es hieß eine lange Zeit geradeaus zu schwimmen und lediglich zweimal eine Boje zu passieren, an der man die Richtung wechselte. Die eine Boje befand sich auf der gegenüberliegenden Seite des Stadthafens und man musste mit der rechten Schulter um die Boje. Dann ging es gerade auf zur nächsten Boje und man schwamm, nach dem Umschwimmen mit der linken Schulter, parallel zur Hafenmauer direkt bis ins Ziel. Nur noch die Hand ausstrecken und den Transponder an die Zeittafel gehalten, bis das erlösende Piepen erklang. Dann konnte man entspannt zum Zielponton treiben und mehr oder weniger elegant raufklettern. Bei mir sah es vermutlich eher nach gestrandeter Seekuh aus, da ich nach längeren Schwimmstrecken Probleme habe, zum Aufstehen die Beine unter den Bauch zu ziehen ohne Krämpfe in Waden oder Oberschenkeln zu bekommen. Auch wenn ich im Training meinen Kindern immer predige, das Beintempo sei enorm wichtig, so vernachlässige ich dieses selber bei meinen Wettkämpfen fast völlig. Aber mit Hilfe eines freundlichen Mitschwimmers gelang es mir doch auf meine Füße zu kommen. Danach fiel der Weg zur Frischwasserdusche sehr leicht.

Jeder Teilnehmer erhielt im Ziel eine Trinkflasche vom Sponsor Nordwasser, gefüllt mit warmem Tee. Solche Goodies lieben wir und sie begleiten uns in der Regel viele Jahre und zu einer Vielzahl von Wettkämpfen.

Leider verzögerte sich die Auswertung unserer Ergebnisse und so konnten wir nicht auf die Siegerehrung warten. Schließlich mussten wir noch nach Hause neunern.

Jon war natürlich wieder der Schnellste von uns Dreien. Er schlug nach 40:45,1 als 2. in seiner AK 16-17 an und wurde 22. In der Gesamtwertung. Vier Minuten später paddelte ich als insgesamt 54. ins Ziel mit 44:40,0, ebenfalls 2. in meiner AK 50-59. Tobias erreichte nur 4 Plätze und gerade mal 30 Sekunden nach mir das Ziel und wurde 7. in seiner AK 40-49.

2023 findet das 21. Warnowschwimmen am 22.07. statt und die Anmeldung startet am 07.01. um 10 Uhr. Wer einmal reinschnuppern möchte, meldet sich bei Tobias, unserem Freiwasserbeauftragten.

Angi