Starnberger Seeschwimmen

Am 28. Juli ging es mit dem ICE Richtung München, um am nächsten Tag im Starnberger See zu schwimmen.
Da die Deutsche Bahn immer wieder neue Überraschungen für uns parat hat, kam es zu einigen Verzögerungen bei der Ankunft, aber zumindest gab es ein bequemes Hotelbett zum Erholen.
Nach einer kurzen Nacht fuhren wir mit der S-Bahn einige Stationen, um dann ab der Station Possenhofen noch einige hundert Meter zu Fuß zum See und damit zum Start/Ziel-Bereich zu gelangen.

Das Wetter war zu dem Zeitpunkt nicht auf unserer Seite. Es gab keine Unterstellmöglichkeiten für uns und unser Gepäck und so zogen wir uns im eher verhaltenen Schutz einiger Bäume im Regen um und deckten uns und unsere Rucksäcke so gut ab, wie es ging.

Beim Starnberger Seeschwimmen hat man die Möglichkeit, die Streckenlänge frei zu wählen. Entweder man schwimmt die einfache Querung von Possenhofen zum Seehotel Leonie und hat dann 2 km auf dem Tacho oder man steigt dort kurz aus, läuft über den Steg wieder Richtung Wasser und springt beherzt hinein für den Rückweg über die gleiche Länge.
Man muss sich nur im Vorfeld entscheiden, was man möchte. Es gibt ein Schiff, welches einen vom Seehotel wieder nach Possenhofen bringt, allerdings darf man dieses Fahrgastschiff nur bekleidet (und zwar nicht nur in Badebekleidung, sondern Shirt und Hose) betreten. Einige haben ihre Kleidersäcke abgegeben, weil sie von vornherein wussten, es reichen Ihnen 2 km. Ein kleiner Teil hat ein Notfallsäckchen mit auf die Reise gegeben, für den Fall, sie wollen spontan nach 2 km aufhören.
Tobias und ich waren uns jedoch sehr sicher, dass wir die Doppelquerung schwimmen und verzichteten wagemutig auf Kleidungsstücke für die gegenüberliegenden Uferbereich.

Das Wetter schlug weiterhin Kapriolen und unser Start wurde wegen eines Gewitters ein wenig verschoben. Während wir auf etwas weniger Regen und Wind warteten, erfuhren wir, dass es am gesamten Ufer des Starnberger Sees Sturmlichter gab, die davor warnten, das Wasser bei zu schlechtem Wetter in irgendeiner Weise zu befahren oder zu durchschwimmen.

Als die DLRG und die Wasserwacht grünes Licht für den Start gaben, ging es auch ziemlich schnell mit dem zu Wasser gehen. Umringt von vielen Schwimmern in Neoprenanzügen liefen wir alle einzeln und zügig über die Startmatte und los ging es schon.
Es war toll in diesem Wasser zu schwimmen. Es war sehr sauber und ein leichter Wellengang begleitete uns. Beim Schwimmen ging natürlich immer wieder der Blick Richtung Himmel, da die dunklen Wolken kamen und gingen. Aber zum Glück war kein Gewitter mehr mit bei.
Nach 2 km suchte ich kurz den Ausstieg, da dieser nicht optimal gekennzeichnet war, aber ich fand ihn. Also flink die Stufen hoch. Am Tollsten waren die Zuschauer, die jeden einzelnen von uns mit so frenetischem Beifall empfangen, als ob wir gerade wie Siegfried der Drachentöter eine Heldentat vollbracht hatten. Einfach ein motivierendes Gefühl und so liefen wir alle auf flinken Füßen den Steg entlang und sprangen erneut ins kühle Nass. Der Rückweg ging genauso einfach und gefühlt ganz schnell war man wieder im Start-/Zielbereich angekommen. Der Ausstieg aus dem Wasser wurde durch die großen im Wasser liegenden Kiesel erschwert. Jeder Schritt tat unter den Fußsohlen weh. Aber wir stolperten alle eher unbeholfen der Zeitmessmatte entgegen und halfen notfalls noch dem Nebenmann.
Es war keine Überraschung für mich, dass Tobias schon lange vor mir ins Ziel gekommen war, eine große Überraschung und Freude war es jedoch, meine Schwester Susi dort auf dem Steg zu sehen. Sie wohnt seit Jahren in Bayern und kam uns anfeuern, beglückwünschen und bejubeln.


Auch wenn für die Siegerehrung unsere Leistungen nicht ausreichten, so waren wir dennoch mit uns selber zufrieden und so verbrachten wir bei nun bestem Wetter den Nachmittag in Possenhofen bei frischem Obst und kühlen Getränken.
Susi brachte uns dann auch noch zum Bahnhof in Starnberg und so machten wir uns nach dem Familientreffen auf den Weg zum Bodensee, unserem Wettkampfort am nächsten Tag.

Tobias Kowalski18. in der AK M401:22,35
Angela Miksch7. in der AK W501:29,30
Ergebnisse

Angi