Ein Bericht von Angi
Auch dieses Freiwasserschwimmen hat bei uns schon Tradition. Leider mussten wir 2020 auf die Ostseequerung von der Insel Vilm zurück nach Rügen, zum Hafen in Lauterbach, wegen der damals geltenden Corona Maßnahmen verzichten. Aber dieses Jahr konnten wir wieder voll durchstarten.
An der Seite von Tobias und mir war erneut unser Fachwart Schwimmen des Berliner Schwimmverbandes Thomas Beyer, der dieses Rennen bereits seit Jahrzehnten bestreitet, mit von der Partie. Umso erstaunlicher war es zu sehen, wie aufgeregt so ein „alter Hase“ vor diesem Wettkampf ist.
Tobias und ich reisten bereits am Freitag bis nach Greifswald, damit uns am nächsten Morgen nicht ein möglicher Stau am pünktlichen Erscheinen und somit am Start hinderte. So hatten wir noch einen Tag für Sightseeing und um uns die Beine zu vertreten in der schönen Hansestadt.
Früh am Samstag klingelte unser Wecker und nach einer erfrischenden Dusche und einem spartanischen Schwimmerfrühstück (Eiweißdrinks und Bananen) ging es los Richtung Insel. Viele rückreisende Urlauber kamen uns entgegen, aber wir hatten einmal mehr Glück. Thomas Beyer teilte uns bereits auf der Fahrt alle wichtigen und neuen Details zur Anfahrt und Abholung der Startunterlagen per Telefon mit. Der uns zugewiesene Parkplatz war schnell gefunden und dank des Veranstalters konnten wir kostenfrei parken.
Es war nur ein kurzer Fußmarsch Richtung Hafen und auf dem Weg begegneten wir schon unserem Mitstreiter. Thomas war bereits mit allen erforderlichen Gegenständen ausgestattet und wollte den Rest der Wartezeit im warmen Auto verbringen. Tobias und ich marschierten weiter und reihten uns in die Schlange vor dem Einlass ein. Aufgrund der geltenden Hygienemaßnahmen wurde der Hafen eingezäunt und ein Zutritt für die Athleten war nur mit einem Nachweis der drei G’s möglich. Nachdem unsere Namen abgeglichen und wir unsere Impfzertifikate vorgezeigt hatten, konnten wir zur nächsten Station vorrücken. Auch dort wurden wir nach unseren Namen gefragt, dann wurde uns eine Startnummer zugeordnet und wir bekamen unsere Transponder. Schnell noch einen Beutel mit der Verpflegung für danach in die Hand gedrückt und weiter zur T-Shirt Ausgabe. In schönstem blau bekamen wir unser Erinnerungstextil, mit dem wir, traditionsgemäß, nach dem Schwimmen unser Erinnerungsfoto machten.
Nun hatten wir noch etwas Zeit und setzten uns etwas abseits in die Sonne. Die Schlange vor dem Einlass wurde immer länger. Obwohl in der Ausschreibung stand, das das Übersetzen erst gegen 10:00 – 10:45 Uhr erfolgen würde, hörten wir kurz nach 9 Uhr schon den ersten Aufruf für die Boote. Schnell eilten wir zum Zollboot und konnten somit als eine der Ersten auf die Insel. Thomas war leider erst später dran, da er sich auf die Zeitangaben des Veranstalters verlassen hatte. Im Allgemeinen auch nicht verkehrt, besonders, da die ‚feierliche Eröffnung‘ erst zu 9:45 Uhr angesetzt war. Aber alle drei schafften es pünktlich auf Eiland. Wir besetzten die Terrasse eines der kleinen Pratikantenhäuser. Dort konnten wir unsere Mitschwimmer begutachten und uns in aller Ruhe auf unseren Start vorbereiten.
Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Taschenabgabe, immer mit einem nervösen Thomas an unserer Seite. Badekappe auf, Ohrstöpsel rein und Schwimmbrille zurechtgerückt. 5 min vor dem Start begaben wir uns in die 18° Grad kühle Ostsee und versuchten eine günstige Startposition zu ergattern. Schnell verloren wir uns nach dem Startsignal aus den Augen. Schuld daran waren nicht nur die kämpfenden Mitschwimmer, sondern auch die teils hohen Wellen. Mal schwimmen wir in der Sonne, mal zogen Wolken einen dunklen Schatten übers Meer. Ungewohnt viele Quallen schoben wir beim Schwimmen sanft beiseite und versuchten keine zu verschlucken. In Hafennähe ließen die Wellen etwas nach und wir konnten auf den letzten Metern noch einmal Tempo aufnehmen.
Tobias hat uns gezeigt, wie man schnell schwimmt. Denn als ich ankam, hatte er bereits seinen ersten warmen Tee intus. Kurz nach mir kam Thomas ins Ziel. Wir waren glücklich und erzählten uns wie immer aufgeregt, wie wir das Schwimmen empfanden.
Eine Siegerehrung gab es leider nicht, da auch diese wegen Corona gestrichen werden musste, aber ich möchte euch die Zeiten und Platzierungen nicht vorenthalten.
Tobias Kowalski AK 3 38-50 Jahre 00:48,06 Platz 6
Thomas Beyer AK 5 66 Jahre u.ä. 00:53,24 Platz 2
Angi Miksch AK 4 51-65 Jahre 00:52.19 Platz 6
Vielen Dank an meine Mitschwimmer. Es macht immer wieder Spaß mit euch. Hoffentlich sind wir nächstes Jahr wieder am Start und vielleicht findet sich ja noch der eine oder andere Mitschwimmer? Falls ihr Fragen habt, dann sprecht uns doch einfach mal an. Gemeinsam kann man das Unbekannte in Form eines Freiwasserwettkampfes viel leichter angehen.
Eure Angi