Die freie Fernsehproduktionsfirma Glashaus TV suchte im Zuge eines Fernsehbeitrags für die Sendung „Punkt 12“ auf RTL einen Schwimmverein, der mit ihnen verschiedene Handtücher testet. Vorzugsweise sollten es Schwimmerinnen Ü35 sein – warum auch immer. In die Runde gefragt unter unseren „Ü35 PSV-Damen“ bekam ich dann spontan drei Rückmeldungen; wir konnten uns eine spaßige Aktion vorstellen, waren uns aber etwas im Unklaren, was uns wirklich im Detail erwarten würde. Unter dem Motto „Wir testen vier verschiedene Handtuch-Arten – welches Handtuch trocknet gut?“ vereinbarten wir mit der Produktionsfirma einen Drehtermin, der für uns alle vier passen sollte, und wurden zu einem Sonntag zur Dreh-Location im Umland von Berlin bestellt. Es war ein sehr heißer, sonniger Sonntag im Juli… aber da wir als Schwimmerinnen angefragt wurden, war ja die Aussicht auf Wasser groß! Im Vorfeld hatten wir beschlossen, quasi „sicherheitshalber“ einen „Manager“ dabeihaben zu wollen, und so erfüllte Jörg sowohl diese als auch die „Chauffeur“-Funktion, ohne zu wissen, dass dann doch noch mehr daraus werden sollte…
Das Drehteam hatte eine private Villa mit großzügigem Pool angemietet – erstes „wouw“ und dann warten… verschiedenste Vorbereitungen und es fehlte unsere vierte Frau. Der geplante Zeitrahmen mahnte zur Handlung, und so nahmen wir drei „Ü35-Frauen“ spontan einen „Ü35-Mann“ fürs erforderliche Quartett auf: Jörg packte die Schwimmhose aus und es ging endlich los! Mittlerweile war es auch schon brütend warm geworden, die Sonne brutzelte uns aufs Hirn, so dass es beim Sprung in den Pool ordentlich zischte. Mehrmals duften wir durchs Wasser pflügen, nacheinander auftauchen und so ordentlich nass uns den zu testenden Handtüchern widmen. Es handelte sich um Velour-, Waffelpiquet-, Frottee- und Mikrofasertücher, die sich in Griffigkeit, Abtrockverhalten, Gewicht und Textur unterschieden. Jeder von uns bekam jeweils eine Art in zwei verschiedenen Qualitäten, die sich natürlich auch im Preis voneinander absetzten (was wir natürlich nicht wussten, sondern herausfinden sollten).
Nachdem nun die Aufgabenstellung geklärt war und jedem „ihre“ bzw. „seine“ Handtücher zugeteilt waren, begann der Test. Ab in den Pool, zur Treppe schwimmen, natürlich rausgehen, ein Handtuch auffangen und abtrocknen. Klang ganz einfach, war aber dann doch schwieriger als erwartet (nur einmal wischen, lauter sprechen, in die Kamera gucken usw.). Letztendlich waren wir alle zweimal dran und testeten das Abtrockverhalten unserer Handtücher inklusive einer kurzen Beurteilung. Zwischendurch immer wieder mal in den Pool, wir mussten ja nass sein…
Dann hieß es warten. Als zweiter Teil wurde jetzt ein Stoffexperte zu den Handtüchern befragt. Der Ärmste saß in der prallen Sonne und hatte auch noch die Tücher auf dem Schoß. Wir saßen im Pool, von kurzen Unterbrechungen zum Holen von kalten Getränken abgesehen. Im Anschluss gab es noch eine kurze Mittagspause mit Würstchen vom Grill und danach ging der Test weiter. Wir verglichen jeder gewaschene und ungewaschene Handtücher, sowie die Dicke nach dem Zusammenfalten. Nun wurden die feuchten Handtücher aufgehängt und nach einer Stunde die Restfeuchte beurteilt. Als Abschluss noch ein Resümee aus dem Pool und wir waren auch „schon“ fertig. Das hatte jetzt gute sechs Stunden gedauert für ungefähr fünf Minuten Sendezeit… War ´ne coole Aktion und ein amüsanter Sonntag, den wir bei der Sommerhitze vorwiegend im kühlen Nass verbracht haben!
Katharina, Claudia, Jörg und Sabine
Und hier nochmal die ganz persönlichen Impressionen von unserer Delphin-Frau Claudia, die uns den ganzen Tag mit ihrem Humor erfrischte:
Unser Handtuchdreh… Es war einmal eine Frau namens P., die verzweifelt vier Mädels über 35 suchte, um angeblich verschiedenste Ausgeburten von Stofffetzen zu testen, die sie als Handtücher betitelte. In aller Verzweiflung schickte sie auch mehrere Brieftauben zu dem so bekannten PSV, und der dritten Taube folgte eine positive Resonanz von Sabine. Sie ermunterte ihre Schützlienen, sich freiwillig zu melden und voluntierte noch Jörg als „Beschützer“, da sich der Ort nach längerem Taubenrumgeschicke plötzlich zu einer Privatvilla im ungewissen Nirgendwo verwandelt hatte.
Und so kamen dann Sabine, Jörg, Katharina und Claudia (die vierte Frau war missing in action) an dem heißesten und sonnigsten (nicht nur gefühlt!) Sonntag aller Zeiten nach Norden von Berlin gedüst, um den ganzen Tag unkoordiniert im Pool abzuhängen und richtig braun zu werden (ok, rot war auch sehr involviert). Dazwischen wurden dann schauspielartige Bühnenpräsenzen exerziert wie durch den Pool tauchen, dynamisch rausspringen, mit einem dieser Stofffetzen sich einmal kurz abtrocknen, wieder ins Wasser springen und nochmal abtrocknen mit dem Gegenfetzen. Auch zusammenlegen von Handtüchern durften wir üben und gewaschene und ungewaschene vergleichen. Hautgefühl? Nässegefühl? Gewicht und Struktur? Schnelltrocknend oder eher noch sacknass nach einer Stunde in der prallsten Sonne?
Wir fühlten uns alle seeeehr privilegiert – mussten doch die Fernsehheinis und der gewollt seriös wirkende Wäschereispezialist in voller Montur und praller Hitze rumsitzen, während wir im Pool abhingen.Zusammenfassend gesagt haben wir viel Ineffizienz studiert, viel gequatscht und neue Eindrücke gesammelt, die im Anzug und schwarzen Klamotten sehr bedauert, einen ganzen Sonntag verbracht, der dann mit noch einiges an Arbeit in 6min „RTL am Mittag“ zusammengeschnitten wurde. Dafür kennen wir uns jetzt bestens mit Handtüchern aus und lieben unsere existenten noch viel mehr!